Gebäudeschäden
In den letzten Kriegstagen überflog eine Militärmaschine im Anflug auf den nahe gelegenen Flughafen so niedrig, dass das Dach von Süd nach Nord über die gesamte Länge aufriss und ein großer Riss im Nordgiebel entstand. Im oberen Dachgeschoss war der Riss 10cm breit, im Ergeschoss noch 5cm.
Nach 1953 wurde die Holzkonstruktion des Dachstuhls durch den Einzug von Stahlbolzen in Höhe des Drempels repariert und verstärkt um ein weiteres Auseinanderklaffen des Daches zu verhindern. Eine umfassende Sanierung der Dachhaut und des Risses im Nordgiebel erfolgte jedoch nicht.
Backtrennmehl und die „Knopfstadt“ Schmölln
1955 erwarb der Müller Georg Goldammer die Mühle, dessen Mühle infolge des Baus des Regenrückhaltebeckens in Stöhna zwischen Rötha und Böhlen bei Leipzig entfiel. Er besaß ein Patent, mit dem er preiswert Backtrennmehl herstellte. Dazu nutzte er die Reste der Schalen afrikanischen Nüsse, die in der nahe gelegenen „Knopfstadt“ Schmölln anfielen, nachdem dort aus den Schalen die Rohlinge für Knöpfe gebohrt wurden. Die Reste der Nüsse mahlte Goldammer zum Trennmehl.
1973 brach die Welle der Turbine und wurde von der Braunkohlewerkstatt in Regis-Breitingen durch eine stärkere Welle ersetzt. Nach dem Probebetrieb in 1974 erkrankte der Müller schwer und der Mahlbetrieb erlosch.